ayascythe: Pink Reaper (Fanfic writer)
[personal profile] ayascythe
Autor: [livejournal.com profile] ayascythe
Fandom: Snow White and the Huntsman
Pairing: Snow White/Ravenna
Rating: R/NC-17
Language: Deutsch/German
Einstufungen/Warnungen: Femslash, dark!AU, Spoiler, wahrscheinlich OOC, "Sex und Gewalt" XD
Beta: -
Disclaimer: Das Universum von Snow White and the Huntsman gehört mir nicht und jegliches Copyright liegt bei den jeweiligen Erschaffern. Ich habe mir lediglich ihre Charaktere ausgeliehen, um ein bisschen mit ihnen zu spielen. Ich mache hiermit kein Geld.

Zusammenfassung: ''Ich kann sie töten.' Sie ist die einzige, die es kann. Sie hat nur niemals versprochen, dass sie es tun wird. - Snow White wird Ravennas Ritterin. [dark!AU]

A/N: Ich habe neulich den Film gesehen und Ravenna/Snow White hat mir ein bisschen den Kopf verdreht. Wie sagt man so schön? I ship it, I ship it like burning. Mein allererster Versuch Femslash zu schreiben, also bitte ich um Nachsicht. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll, aber immerhin hat es Spaß gemacht. x3
Der Titel ist eine Zeile aus "Totale Finsternis", was wiederum aus Tanz der Vampire stammt. Ravenna ist sowas von Graf Krolock und Snow White=Sarah.


Verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit



Ich habe gesehen, was sie sieht. Ich kann sie töten.

Ravennas Augen sind groß und grau und voller Wahnsinn, doch Snow White sieht hindurch, sieht, was dahinter lauert: die Bürde von Rache, Schmerz und Einsamkeit. Sie hat gesehen, was Ravenna sieht.

"Du kannst mein Herz nicht haben", flüstert sie und die Spitze ihres Dolches stößt auf Widerstand, durchbricht die makellose Haut für einen winzigen Schnitt, der Blut tropfen lässt.

Ich kann sie töten.

Nur ... sie muss es nicht. Genauso wenig, wie die Königin ihr Herz braucht, um den Zauber aufrecht zu erhalten. Mit reinem Blut ist es besiegelt, mit reinem Blut kann es bestehen. Zusammen können sie eine Ewigkeit überdauern.

"Aber du kannst mich haben."

Sie schluckt, bebt am ganzen Körper und kann nicht genau sagen, von wem das Zittern ausgeht: von ihr oder der Königin. Wer von ihnen zuerst die falsche Bewegung macht, wird sterben. Für einen kurzen Moment ist Snow White sich nicht sicher, ob sie zu hoch gespielt hat. Der Atem der Königin streift süß und verführerisch über ihre Lippen, wie Rosen im Mai, wie blutrote Äpfel, wie Tod und ewiger Schlaf. Und dann ein Lächeln, klein und gefährlich wie der Stich einer vergifteten Nadel.

Ravenna entlässt sie aus ihrem Griff, entfernt sich langsam von dem Dolch. Die Spitze der Klinge ist so dunkelrot, dass sie fast schwarz wirkt. Einen Augenblick lang vermisst Snow White das Gewicht und die Wärme, die eben noch über ihr waren, doch dann sieht sie auf. Die Königin steht über ihr. Die hochgezogene Augenbraue in ihrem makellosem Gesicht ist Spott und Herausforderung zugleich.

"Ohne deinen Bruder brauchst du einen neuen Beschützer", sagt Snow White, während sie sich aufrichtet und niederkniet, wie sie es bei den Männern ihres Vaters einst gesehen hat. "Jede Königin braucht einen Ritter."

"Schwöre", befiehlt Ravenna und Snow White erhebt sich.

Hinter ihnen regnen tausende Obsidiansplitter auf die Männer nieder, die noch übrig sind und zu kämpfen wagen. Zwischen den Schreien sterbender Soldaten, dem Singsang von klirrendem Glas und dem Rauschen in ihren Ohren kann sie das Rufen hören: William. Der Huntsman. Sie glauben beide, dass es noch beendet werden kann. Doch sie haben ihre Aufgabe erfüllt. Haben sie hierher gebracht. Alles, was Snow White jetzt noch sieht, ist Ravenna, Ravenna, Ravenna, und der Dolch gleitet aus ihren Fingern.

Ich kann sie töten.

Sie ist die einzige, die es kann. Sie hat nur niemals versprochen, dass sie es tun wird.

„Ich schwöre“, flüstert sie und sie besiegeln den Pakt mit ihren Lippen.

*

Nur noch wenige Rebellen bleiben übrig, zurückgezogen in den Bergen hinter dem Dunklen Wald.

Prinz William ist der erste, der durch ihre Hand stirbt. Treuer, gutgläubiger William, der glaubte, er könne sich nachts in das Schloss schleichen, Ravenna töten und die Prinzessin zurückrauben, wie in all den alten Märchen. Wie schade, dass die Prinzessin einen eigenen Willen hat. Wie schade, dass die Prinzessin keinen Prinzen will.

Sein Blut fließt in einer großen Pfütze auf die Laken, in denen sie und Ravenna sich wenige Stunden zuvor noch geliebt haben. Snow White bemerkt es erst, als Ravennas Finger über ihren Arm gleiten, doch sie zittert. Eine Wunde von Williams Messer schließt sich, als Ravennas Fingerspitze sie berührt.

„Fühlst du Reue?“, raunt sie leise in Snows Ohr.

„Ich fühle Macht.“

Und es ist wahr. Da ist nichts von der Unschuld übrig, die sie bisher noch zurückgehalten hat. Nur das Rauschen von Macht und Tod und Stärke. Sie möchte weinen, lachen und noch mehr töten. Sie möchte in Blut schwimmen.

„Wir werden sie ausrotten“, sagt sie oder Ravenna oder sie beide – es spielt keine Rolle, denn sie sind eins.

Ravennas Kichern ist glockenhell und heiter, und dann gibt sie ein Geräusch von sich, das dem zufriedenen Schnurren einer Katze gefährlich nahe kommt. Snow White fühlt Erregung wie einen Blitz durch sich schießen, alles verzehrendes Verlangen schnürt ihr die Kehle zu. Als Ravennas Finger zwischen ihre Beine gleiten und wieder hervorkommen, glitzern ihre Fingerspitzen feucht.

„Oh“, sagt sie nur, weil es sonst nichts zu sagen gibt, und Ravenna lächelt.

Sie lieben sich erneut, einmal, zweimal, so oft, bis Snow White zu zählen aufhört und das Blut auf ihren Körpern verschmiert ist wie eine groteske Kriegsbemalung. Zwei Königinnen im Krieg gegen die Rebellen, das Königreich, den Rest der Welt.

Keiner von ihnen bezweifelt, wer gewinnen wird.

*

Das erste Mal Töten ist eine Überwindung.

Danach wird es zur Routine.

Danach ein Vorspiel.

Es ist hilfreich, dass keiner der Männer sie ernst nimmt, dass jeder nur die schwache Königstochter in ihr sieht, die nach Rettung verlangt – Rüstung hin oder her. Haut so weiß wie Schnee. Lippen so rot wie Blut. Haar so schwarz wie Rabenfedern. Doch sie übt, jeden Tag, jede Nacht, und was die Männer als Schwäche sehen, nutzt sie als Stärke. Sie ist eine Rose: genauso tückisch, genauso dornig und ihre Stacheln sind in Blut getränkt.

Sie ist Snow White und sie ist Ravennas Ritterin.

*

Du kannst mein Herz nicht haben, hat sie einst gesagt, doch das war nur die halbe Wahrheit.

„Ich wollte dich“, keucht sie bei dem ersten Finger, der in sie eindringt, beobachtet wie hypnotisiert die verzerrte goldene Abbildung von ihnen beiden im Spiegel. Ravennas Abbild sieht ihr in die Augen, während ihr blondes Haar in Kaskaden über Snows Schulter fällt.

„Ich wollte dich schon immer“, sagen Snow White und ihr Spiegelbild zur gleichen Zeit, als der zweite Finger folgt. Sie lässt ihre Augen zufallen, beugt ihren Rücken durch. „Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, oben im Turm, im Wald, die ganze Zeit. Ich wusste, dass du es bist.“

Ravenna hält inne. „Und du hast trotzdem in den Apfel gebissen?“, flüstert sie gegen Snows Hals, ihr Atem so heiß wie Wüstensand. Sie klingt – amüsiert ist wohl das Wort, das dazu passt.

„Mmm“, macht Snow, denn etwas anderes bringt sie nicht mehr hervor. Nicht, wenn die Königin einen dritten Finger in sie eindringen lässt. Nicht, wenn sie so feucht und es immer noch nicht genug ist, niemals genug.

„Mein Liebes, ich hätte dich töten können.“

„Aber Königin“, raunt sie leise und auf einmal ist sie es, die amüsiert klingt, die lächelt. „Würdet Ihr etwas kaputt machen, das euch gehört?“

Sie fühlt das Kräuseln von Ravennas Lippen an ihrem Hals, noch bevor sie das leise „Touché“ vernimmt. „Du bist mein, Snow. Mein“, und sie beißt zu, so fest, dass fast ihre Haut durchbricht.

„Mein“, und Ravennas Finger machen eine Bewegung, die- Ah.

„Mein“, und ihre Augenlider flattern. Sie sieht sich und ihre Königin zusammen vor dem Spiegel, sie entkleidet, Ravenna eingehüllt in Federn, Diamanten und Schwärze. Ein Gemälde der Makellosigkeit.

Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Wir beide.

Sie keucht, schnappt nach Luft und Ravenna lacht, lacht, lacht und fängt ihren Aufschrei mit einem Kuss ein.

Die Wahrheit ist: Ravenna hatte ihr Herz schon. Sie hatte es all die Zeit.

*

Der Huntsman ist der letzte. Der letzte, der den Widerstand noch aufrecht erhält. Der letzte, der sich wehrt, selbst als er umzingelt ist und aus hundert kleinen Wunden blutet. Vielleicht, weil er weiß, was Ravenna weiß: Stirbt er, stirbt die Rebellion.

„Siehst du denn nicht, dass sie dich unter Kontrolle hat? Dass sie dich verdirbt?“, brüllt er quer durch Thronsaal und sieht nur Snow White, sieht nur das wunderschöne Mädchen in Rüstung neben dem verführerischen Monster auf dem Thron. Die Wachen haben größte Mühe, ihn im Zaum zu halten.

„Sie ist eine Rose, Huntsman, kein Gänseblümchen. Unterschätzt sie nicht.“ Ravennas amüsierter Schmollmund schickt heiße Wellen des Verlangens durch Snow Whites Körper, doch sie bleibt reglos. Betrachtet mit unbeteiligter Miene, wie sich der Huntsman weiter gegen den Griff der Wachen wehrt.

"Schweigt!", schnappt er, schlägt seine Stirn gegen den Kopf einer der Wachen, rammt den Ellbogen tief in die Seite der anderen und auf einmal ist er frei. In weniger als fünf großen Schritten ist er bei Snow White. Die Garde, die an den Fenstern des Saals Spalier steht, erhebt klirrend ihre Schwerter, doch Ravenna gebietet ihnen mit einer einzigen Handbewegung Einhalt.

Snow White. Glaube ihrer Giftzunge kein weiteres Wort.“ Er packt Snow an der Schulter, schüttelt sie so stark, dass ihre Rüstung klappert. Er klingt so eindringlich, so verzweifelt, dass Snow White lange braucht, bis sie die Emotion dahinter sehen kann, tief versteckt in seinen blauen, blauen Augen: Hoffnung. Nach all den Jahren, nachdem das Land zu einer blutenden Wüste geworden ist, hat er immer noch Hoffnung. Sie hat sie schon so lange nicht mehr gesehen, dass sie sie beinahe nicht wiedererkannt hätte. "Komm mit mir."

„Ich ...“ Sie schlägt die Augen nieder, wendet den Blick ab - ob aus Scheu, Scham oder Unsicherheit soll er selbst entscheiden. Es ist nichts von allem. „Ich habe mich nie bedankt.“

„Wofür?“, fragt er, verwirrt, mit dem Geist eines Lächelns in den Mundwinkeln. Er steht so nah bei ihr, dass sie den Wald riechen kann, die Tannennadeln und das Harz, den Rauch von brennenden Festungen, das vergossene Blut toter Kameraden.

Sie sieht hinüber zu Ravenna – ihrer Königin, ihrer wunderschönen Königin – und das Lächeln auf ihren perfekt geschwungenen Lippen muss ihrem eigenen gleichen. Es erzählt von nahendem Triumph, Tod und Dornen.

„Ich habe mich nie dafür bedankt, dass du mir deinen Trick beigebracht hast.“

Sie sticht ihm den Dolch tief ins Herz.

Bis sie seine Seele sehen kann.

*

Sie sind Ritter und Hexe, Rose und Rabe, Leben und Tod, zwei Seiten der gleichen Medaille. Doch beide sind sie Königinnen – die eine durch Blut und Geburtsrecht, die andere durch Heirat und List – und zusammen sind sie eine Naturgewalt, vor der man sich Acht nehmen muss. Zusammen reißen sie Königreiche ein und schaffen Gebirge.

Zusammen werden sie eine Ewigkeit überdauern.

Date: 2012-06-07 04:53 pm (UTC)
From: [identity profile] 3ngel.livejournal.com
ahhh ich liebe es, weißt du ja schon. Vor allem, weil es irgendwie überhaupt nicht ooc wirkt und dafür, dass du vorher noch keinen femslash geschrieben hast, ist es wirklich toll! Respekt.

Und hör ja nicht auf so tolle Sachen zu fabrizieren <3


Das erste Mal Töten ist eine Überwindung.

Danach wird es zur Routine.

Danach ein Vorspiel.


Ist irgendwie meine Lieblingsstelle ^^

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Don't part with your illusions. When they are gone you may still exist, but you have ceased to live.
~ Mark Twain

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