ayascythe: Pink Reaper (Iron Man ARC reactor)
[personal profile] ayascythe
Autor: [livejournal.com profile] ayascythe
Fandom: The Avengers (MCU)
Pairing: Steve Rogers/Tony Stark, Tony Stark/Pepper Potts, Andeutungen von vergangenem Steve Rogers/Bucky Barnes
Rating: PG-13 (für Teil 1)
Language: Deutsch/German
Wortanzahl: 12.820
Einstufungen/Warnungen: Beziehungs-Hin- und -Her mit ein bisschen Humor, ein bisschen Drama, sowie Steves Unsicherheiten und Tonys Eigenarten, Pre-Slash, Andeutungen von verinnerlichter Homophobie
Beta: [livejournal.com profile] 3ngel
Disclaimer: Das Avengers-Universum gehört Marvel und jegliches Copyright liegt bei ihnen. Ich habe mir lediglich die Charaktere ausgeliehen, um ein bisschen mit ihnen zu spielen. Ich mache hiermit kein Geld.

Zusammenfassung: Jeder versucht Steve einzureden, was er über Tony Stark zu denken hat. Das wird nicht besser, nachdem die beiden Freunde werden. Ganz im Gegenteil.

A/N: Leider musste ich die Fic splitten, sonst hätte es mir zeitlich nicht mehr gereicht. Ich hoffe, es liest sich dennoch gut. Leider musste ich auch den 1. nochmal splitten, weil mir LJ gesagt hat, dass der 1. Post zu groß war. Sorry, falls ich verwirre. Danke an [livejournal.com profile] 3ngel für die kurzfristige Beta-Übernahme!

Vorurteil: Teil 1 | Teil 2

AO3 | FF.de (wird nachgeliefert, versprochen)

Fanart Masterpost von [livejournal.com profile] mella68: AO3


Die Zukunft ist kein Jane Austen-Roman

Vorurteil - Teil 2

„Hier, fang!“

Es ist nur Steves übermenschlichen Reflexen zu verdanken, dass seine Hände aus der Luft greifen, was auch immer Tony ihm gerade zugeworfen hat. Als er den kleinen, schwarz-silbernen Gegenstand näher betrachtet, beschließt er, dass es ganz gut ist, ihn nicht fallen gelassen zu haben.

„Ein Telefon?“

„Ein Starkphone“, korrigiert ihn Tony, als wäre Telefon eine unakzeptable Bezeichnung dafür. Steve blinzelt und starrt, während Tony wieder dazu übergeht, an seinem Holotisch ein Modell zu überarbeiten. Es dauert mehrere Minuten, bis Tony endlich wieder aufsieht und registriert, dass Steve noch immer neben ihm steht.

„Was? Warum schaust du mich so an?“

„Tony … hast du mir eben ein Telefon geschenkt?“

„Ähm, ja?“

„Tony! Du kannst mir doch nicht einfach so ein Telefon schenken! Ich habe schon eines.“

Tony rollt die Augen. „Falsch. Du hattest ein antikes – Ding, das eine Beleidigung für mein technologisch affines Herz und deinen Verstand war. Jetzt hast du ein Starkphone. Das neueste Modell, um genau zu sein. Es ist noch nicht auf dem Markt, also wäre es gut, wenn du es nicht allzu offen herumzeigen würdest.“

„Aber das kann ich nicht annehmen!“

„Warum nicht?“

Steve merkt, wie Verlegenheit in ihm hochsteigt und presst die Lippen aufeinander. Er ist nicht gut im Geschenke annehmen, ist es nie gewesen. Damals nicht, als seine Mutter jeden Penny umdrehen musste, um über die Runden zu kommen. Jetzt erst recht nicht, in dieser Zukunft, in der er von mehr Leuten abhängig ist als ihm lieb ist. Ihm ist es lieber sich Dinge zu verdienen.

„Ich lasse mich nicht gerne aushalten“, sagt er deshalb leise, auch wenn sich seine Ohren verdächtig warm anfühlen.

„Dann besser von mir als von SHIELD, oder? Ich habe zumindest den besseren Geschmack und kann es mir leisten. Außerdem ... stehe ich nicht gerne in jemandes Schuld.“ Tony hat einen seltsam schrägen Gesichtsausdruck, eine Mischung aus breitem Grinsen und hoffnungsvollem Lächeln, mit der Steve zuerst nichts anfangen kann – bis der Groschen fällt.

„Er glaubt, jedes Problem mit Geld lösen zu können“, hat Fury einmal über Stark gesagt, „und wenn das nicht funktioniert, versucht er es mit noch mehr Geld.“

Meint er etwa, er kann mich für meine Besuche bezahlen?

„Ich lasse mich auch nicht gerne kaufen“, wirft er scharf ein. Tony runzelt die Stirn, wendet das Gesicht ab, um wieder konzentriert auf sein Modell zu stieren.

„Tja, dann hast du ja Glück, dass du mich trotz dieses Geschenks weiterhin für einen furchtbaren Menschen halten darfst.“ Steve öffnet den Mund, um zu protestieren, doch Tony fährt ohne Umschweife fort: „Mach mit dem Ding, was du willst. Behalte es oder wirf es weg, aber gib es mir nicht zurück. Ich kann damit nichts mehr anfangen. Ich habe dir einen JARVIS-Ableger darauf geladen – nicht ganz so umfangreich und intelligent, aber er kann dir bei Internet-Suchen und Fragen helfen. Die Benutzeroberfläche hat besonders große Icons – du hast riesige Hände, wirklich, wirklich riesige Hände, wie ist sowas normal? Außerdem sind die Wegrouten zu allen Museen in New York eingespeichert. Ich meinte ja, dass das albern wäre, aber JARVIS hat darauf bestanden. Er meinte, dass es dir mit 94-prozentiger Wahrscheinlichkeit gefallen würde. Und versuche mal, dich mit deiner zynischen KI über so etwas zu streiten-“

Überrumpelt starrt er Tony an, der seinerseits endlos weiterredet und stur auf das Hologramm starrt, ohne wirklich etwas daran zu verändern. Mit einem Mal kommt Steve sich schäbig vor – Tony hat sich offensichtlich wirklich Gedanken dazu gemacht, wie er das Handy für ihn nützlich machen kann, und Steve hat nichts besseres zu tun, als ihm irgendwelche niederen Motive vorzuwerfen. Möglicherweise hat Fury Recht – vielleicht ist es tatsächlich Tonys Art, Dinge mit Geld zu lösen. Aber vielleicht kennt Tony auch einfach keinen anderen Weg Danke zu sagen.

Wieder vergehen Minuten, in denen er schweigend dasteht, das Telefon noch immer in beiden Händen.

„Danke“, sagte er schließlich leise, irgendwann in einer Pause, in der Tony abgelenkt ist oder Luft holen muss. Tony sieht immer noch nicht auf, doch Steve glaubt, ein Funkeln in dessen Augen zu sehen, als er ihm auf seinem Stuhl den Rücken zudreht und weiterredet.

*

„Sag mal stimmt es, dass du Ausgangssperre von Coulson hast?“

Steve blickt von seinem Skizzenbuch auf und sieht Tony direkt vor sich stehen. Mit diesem prüfenden Blick, den er normalerweise seinen Bauplänen schenkt. So nah, dass sich ihre Nasenspitzen fast berühren. Heftig blinzelnd versucht Steve nicht zu schielen und Tonys Frage zu verstehen.

„Ähm. Was?“

„Du.“ Tony macht einen Schritt zurück und deutet mit dem Schraubenschlüssel in seiner Hand auf ihn. „Allein durch New York ziehen. Du meintest, Coulson hat etwas dagegen.“

Ah, Kontext. Steve kratzt sich den Nasenrücken, während er das Buch zuklappt. „Na ja. Es ist keine Ausgangssperre. Nicht wirklich. Ich sehe mir oft die Umgebung um das SHIELD-Hauptquartier an. Gehe durch die Straßen. Nur wenn es weiter in die Stadt geht oder ich abends länger weg bleibe, besteht Agent Coulson darauf, dass einer der Agenten mich begleitet.“

Meistens verzichtet er jedoch darauf. Es kommt ihm unnötig vor, einen der Agenten in Beschlag zu nehmen, nur weil er gerade Lust auf einen Spaziergang hat. Die Mitarbeiter von SHIELD haben bestimmt weitaus wichtigere Dinge zu tun, als auf einen Mann aus dem letzten Jahrhundert aufzupassen.

„Also doch eine Ausgangssperre“, nickt Tony wissend. Auf Steves pikierten Blick hin rollt er die Augen. „Coulson weiß genau, dass du niemandem zur Last fallen willst. Das ist ein cleverer Plan von ihm, dich für sich selbst zu behalten. Nein, ehrlich. Ich habe seine Sammelkarten gesehen. Unterschätze niemals die Macht eines Hardcore-Fans.“

„Tony, das ist Unsinn.“

„Aber wahr. Oder hast du jemals das Angebot in Anspruch genommen?“

Steves Schweigen reicht ihm als Antwort. Er grinst, wirft den Schraubenschlüssel hinter sich auf die Werkbank und nimmt Steve das Skizzenbuch weg.

„Hey, was-“

„Wir gehen aus.“

„Ähm.“

„Na los, steh auf. Hol deine Jacke, pudere deine Nase, mach dich frisch.“ Tony fuchtelt und wedelt so lange vor Steves Nase herum, bis er tatsächlich aufsteht und sich von ihm aus der Werkstatt schieben lässt. „Ich zeige dir das New York des 21. Jahrhunderts. Gibt es irgendetwas, das du sehen möchtest? Irgendeinen Ort, den du noch nicht besuchen konntest? Und bitte sag mir jetzt nicht ein Museum. Ich meine, ja, wir können auch ein Museum besuchen, aber ich dachte, wir könnten das vielleicht auf ein andermal verschieben. Nachdem wir interessante Dinge gesehen haben.“

Einen Augenblick möchte Steve erneut protestieren, doch dann überlegt er es sich anders. Genau genommen gibt es da tatsächlich etwas, das er sehen möchte.

*

Das Brooklyn des 21. Jahrhunderts ist – anders. Nicht, dass es sich so sehr vom Rest des modernen New Yorks unterscheidet. Es ist vielmehr das Bild, das sich Steve bietet und permanent in Konflikt mit seinen Erinnerungen gerät. Vieles ist richtig (die Gebäude, die Straßen, dieses Etwas in der Luft, das er noch nie genau fassen konnte), aber noch viel mehr ist falsch (die Schilder, die Lichter, die Autos, die Menschen). Wie zwei überlappende Bilder, die fast, doch niemals wirklich ganz zusammenpassen.

Steve ist sich nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war, ausgerechnet hierher zu kommen. Er hatte sich etwas erhofft, ein Gefühl des Wiedererkennens, des Heimkommens, ein Stück Vergangenheit, an dem er sich festhalten kann. Alles, was er fühlt, ist Heimweh.

Tony scheint seine Unsicherheit zu bemerken, denn er beginnt zu reden. Unermüdlich, immer weiter, viel, viel mehr als sonst (wer hätte gedacht, dass das möglich ist?) und gibt Steve somit die Möglichkeit, sich mit seinen eigenen Gedanken zu beschäftigen. Steve hört ihm trotzdem zu, nickt an den passenden Stellen. Schließlich schlägt Tony vor, dass sie irgendwo etwas essen gehen.

Steve ist froh, dass "irgendwo" in einem anderen Stadtteil liegt.

*

Danach schleppt ihn Tony regelmäßig mit, um ihm die Wunder des 21. Jahrunderts und vor allem die von New York zu zeigen. Brooklyn ist fürs erste nicht mehr dabei – und dafür ist Steve dankbar. Doch Tony kennt genug andere Orte die sehenswert und beeindruckend sind. Hippe Bars, sündhaft teure Clubs, Parks, Kaufhäuser, Sehenswürdigkeiten, verrückte Läden, in denen Tony gelegentlich Technikkram kauft, und – auf Steves Bitte hin – tatsächlich auch Museen. Zugegeben, mit den meisten Bars und Clubs kann er nichts anfangen, doch Tony kennt eine Menge guter Restaurants mit ausgezeichneter Küche und in einem von vier Malen schafft er es sogar, die Rechnung zu übernehmen, bevor Tony mit seiner Kreditkarte wedeln kann.

Ab und zu hängen sich auch ein paar der anderen Avengers bei ihren Ausflügen an – Bruce hat eine Schwäche für Museen und sowohl Clint als auch Thor können jedem Ort etwas abgewinnen, an dem eine angemessene Menge an Alkohol ausgeschenkt wird. Einmal gehen sie einkaufen und Steve bereut nichts so sehr wie die Entscheidung Natasha mitzunehmen. Er muss die vollen fünf Stunden als Anziehmodell herhalten, während Tony und Natasha immer wieder neue Kleidung heranbringen lassen und er sich in immer absurdere, engere Outfits zwängen muss. Er hätte schwören können, dass die zwei sich eigentlich nicht verstehen, doch Schadenfreude überwindet scheinbar alle Grenzen.

Steve lässt alles mit Verwunderung über sich ergehen und es ist … nett. Irgendwie. Manchmal fragt er sich, ob das alles nur ein weiterer Versuch von Tony ist sich zu revanchieren. Doch selbst wenn, dann ist es eine Art und Weise, die Steve akzeptieren kann. Und wenn es nebenbei dem Team-Zusammenhalt hilft – umso besser.

Im Gegenzug zeigt er Tony die wenigen Orte, die er bisher entdeckt hat: Das Café drei Blöcke weiter, in dem dienstags Karaoketag ist und samstags unbekannte Musiker spielen. Die Second Hand-Buchhandlung, die bis zur Decke mit Büchern vollgestopft ist und in der Tony so deplatziert wirkt, dass Steve lachen muss („Bücher? Gebrauchte Bücher? Steve, das ist nicht dein Ernst.“). Der kleine Park, in dem Steve ab und zu ein Eis isst und den alten Herren beim Schach spielen zusieht.

Manchmal wird es bei ihren Touren so spät, dass Tony Steve überredet, bei ihm zu übernachten. Steve wehrt sich jedes Mal vehement, sagt, dass er keine Umstände machen will und sich ein Taxi rufen kann. Doch Tony grinst einfach nur und meint, dass er damit 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.

"Was für Fliegen denn?"

"Ich lasse mir doch keine Gelegenheit entgehen, Fury und Coulson auf die Nerven zu gehen und ihren Goldjungen zu entführen.“

Steve nickt, auch wenn das nur nach einer Fliege für ihn klingt. Trotzdem fragt er nicht weiter nach und bekommt eines der Gästezimmer im zweiten Obergeschoss. Der Raum ist stilvoll eingerichtet und seltsamerweise wohnlicher als Tonys eigenes Schlafzimmer.

Wenn er nicht schlafen kann (Albträume von Buckys Hand, die aus seiner rutscht, Peggy, Wasser und Kälte - ja, vor allem anderen das: KälteKälteKälte), dann geistert er durch das riesige Haus. Und es ist riesig. Riesig und leer, vor allem für nur einen Menschen und einen Computer.

Steve versucht sich vorzustellen, wie es sein muss hier als kleines Kind aufzuwachsen, mit Eltern die entweder zu beschäftigt oder zu desinteressiert sind. Er denkt an Tonys Werkstatt, stets hell erleuchtet, aber niemals fahl oder kalt, vollgestopft mit Technik, Motoren, Autos, Werkzeug und Schaltkreisen (Dinge, die Tony liebt) und er kann verstehen, warum Tony lieber dort unten ist.

*

Steve wird sich erst im Nachhinein bewusst, dass aus Tony, sein Teamkollege irgendwann Tony, sein So-etwas-wie-ein-Freund wird. Die Erkenntnis kommt schleichend und unerwartet, doch Steve nimmt sie hin, wie er alles von Tony hinnimmt: leicht verwirrt, skeptisch und amüsiert.

Tony Stark ist immer noch Tony Stark, und die meiste Zeit wirklich, wirklich anstrengend. Sie geraten sich immer noch in die Haare. Nur tun sie es jetzt mit einer gewissen Art von Zuneigung und Frustration, die davon herrührt, dass man die Macken des anderen besser (zu gut) kennt. Tony macht im Kampf blöde Kommentare über Idealismus und Hosenschisserei, doch er folgt den meisten Befehlen ohne weiteres Murren.

Steve sorgt dafür, dass Tony regelmäßig isst und gelegentlich auch natürliches Sonnenlicht sieht. Er leistet Tony Gesellschaft in der Werkstatt – vor allem dann, wenn Colonel Rhodes wieder einmal außer Landes ist und wochenlang niemand anderes vorbeikommt. Neben Happy ist er der einzige andere Mensch, den Steve je in Tonys Haus zu Gesicht bekommt.

Manchmal, nur manchmal, ruft Pepper an.

Steve versucht den beiden immer so viel Raum wie möglich zu lassen, gibt vor auf die Toilette zu gehen oder vergräbt die Nase noch tiefer in das Buch, das er gerade liest. Doch das Gefühl, ein riesiger störender Klotz im Raum zu sein, ist überwältigend.

Nicht, dass die beiden jemals sehr privat werden. Ihre Unterhaltungen handeln meist von den üblichen Themen – wie geht es dir, was macht die Firma, ach übrigens, Robert aus der Rechtsabteilung wurde mit seiner Praktikantin erwischt, ich wusste es – doch darunter liegt eine Anspannung, die fast greifbar ist.

Steve weiß nicht, wie er mit Tony nach diesen Anrufen umgehen soll. Eigentlich wirkt er wie immer, doch seine Nasenspitze ist blass und seine lockeren Sprüche sind bei weitem nicht so locker wie sonst. Es dauert jedes Mal eine ganze Weile, bis Tony sein altes Grinsen im Gesicht hat, bis seine Finger aufhören auf dem ARK-Reaktor zu tappen, bis er nicht mehr aussieht, als hätte ihm jemand eine Ohrfeige verpasst.

Steve wünscht sich, er könnte mehr tun. Mehr als einfach nur da sein. Doch weil Tony Tony ist, gibt es nicht viel, was er tun könnte, und noch weniger, das Tony zulässt. Deshalb sagt Steve Dinge wie „Sag mal, wer ist Samuel L. Jackson?“ oder „Wer oder was ist Buffy?“ oder „Tony, ist Lolcat wirklich eine Sprache?“ Und weil Tony Tony ist, geht er darauf ein, nimmt jede Vorlage dankend (und entsetzt) an, schleppt ihn vor einen Computer oder einen Fernseher, um das Problem zu beseitigen.

Und wenn Tonys Grinsen am Ende ein bisschen breiter ist als vorher, wenn seine Nähe eine warme Präsenz an Steves Seite ist, wenn seine Hand federleicht auf Steves Schulter liegt und das die Haare in Steves Nacken aufstellen lässt, dann ist das vielleicht nicht normal. Aber es ist okay. Tony ist schließlich sein Freund.

*

Eines Tages sagt Tony: "Ich finde, ihr solltet alle bei mir einziehen."

Nachdem ihn alle im Konferenzraum fünf Minuten lang angestarrt haben, wird er sich der Stille um ihn herum bewusst und blinzelt.

"Oh. Das habe ich gerade laut gesagt, oder?"

Furys Gesichtsausdruck ist eine Collage aus humorlos zusammengepressten Lippen und einem Blick der zu fragen scheint: "Warum lasse ich diesen Mann auf mein Schiff?" Tony kratzt sich die Schläfe, grinst beinahe verlegen und zückt sein Telefon.

"Es sind genug Zimmer für die Avengers da" - bei dem Wort Avengers wirft er Fury und Coulson einen Blick zu, der sie eindeutig ausschließt - "und es ist bestimmt super für den Team-Zusammenhalt. Parties und zusammen rumhängen und so."

Niemand widerspricht, aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass niemand damit gerechnet hat, dass Tony Stark das Wort „Team-Zusammenhalt“ kennt. Geschweige denn bewusst etwas dafür tun will.

Tony beginnt zu tippen. Noch immer erhebt keiner der Anwesenden Einspruch.

Und damit steht die Sache fest.

*

Sie finden "Stolz und Vorurteil" in einem der leerstehenden Zimmer.

Tony hat einen Reinigungsdienst engagiert, der das Haus für den baldigen Einzug der Avengers auf Vordermann bringen soll. Trotzdem besteht er darauf, alle Räume noch einmal selbst durchzugehen, für den Fall dass irgendwo herrenlose Erfindungen herumliegen sollten ("Und lieber lasse ich mich mit Fury eine Nacht lang in einen Eisschrank sperren, bevor Thor oder Clint unausgereifte Stark-Technologie in die Finger bekommen.")

Es ist eine alte Taschenbuchausgabe, abgegriffen und mehrfach gelesen, und aus den angestrichenen Stellen schließt Steve, dass jemandem einmal sehr viel daran gelegen haben muss.

"Ich wusste nicht, dass du so etwas liest", sagt er, weil er nicht sagen möchte "Ich dachte, du kannst Bücher nicht ausstehen", und hält es hoch. Tony sieht ihn verständnislos an, bis sein Blick auf das Buch fällt und er erstarrt.

"Ist ein gutes Buch", schiebt Steve zaghaft hinterher, nachdem mehrere Augenblicke vergehen und Tony noch immer so aussieht, als wäre das Buch eine Stange scharfes Dynamit.

"Du kannst es behalten", meint Tony schließlich seltsam gepresst. Seine Finger wandern zum ARK-Reaktor, stimmen den altbekannten Rhythmus von Taptaptap an und Steve weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist. Trotzdem fragt er nicht weiter - nicht wenn Tony so gequält aussieht - , sagt einfach nur "Danke".

Erst als er das Buch später in seinen SHIELD-Quartieren durchblättert, fällt ihm der handschriftliche Eintrag auf der letzten Seite auf:

Eigentum von Pepper Potts

*

Als Steve seinen Raum in Tonys Haus bezieht, findet er ein volles Bücherregal mit allen literarischen Klassikern des 20. Jahrhunderts sowie jede Menge Kunstbände vor.

Jeder Raum wurde den persönlichen Bedürfnissen des jeweiligen Team-Mitgliedes angepasst. Thor hat eine eigene Mini-Bar und eine eigene Wii, auch wenn er beides lieber in Gesellschaft benutzt und deshalb immer die Gegenstücke im Wohnzimmer bevorzugt. In Bruces Zimmer steht eine High-Tech-Musikanlage und ein Regal voller Schallplatten (er liebt Indie-Bands und den eigentümlichen Sound von Schallplattenmusik). Clint hat Stapel über Stapel an Comics bekommen, von denen er stur behauptet, dass er sie nicht braucht („Aber er liest sie trotzdem, dieser Nerd“, grinst Tony). Und Natasha lässt zur Überraschung aller vier kleine Bonsai-Bäume anliefern („Was?“, meint sie nur mit einem vielschichtigen Lächeln. „Pflanzen sind geduldig. Und ihr würdet nicht glauben, wie viel Gesprächsstoff Gartenpflege bieten kann.“).

Steves Bücher sind keine Besonderheit; nicht, wenn auch noch unzählige Zeichenutensilien auf seinem Schreibtisch gestapelt sind. Dennoch hat er das Gefühl, dass sich Tony mit den Büchern etwas gedacht hat.

Er lässt seine Finger ehrfürchtig über die Buchrücken streifen, greift wahllos einen der Titel heraus ("Der Fänger im Roggen") und beginnt zu lesen. 100 Seiten später klopft Tony an, steckt den Kopf zur Tür herein und fragt: "Alles klar, Cap?"

Steve sitzt noch halb zwischen den Seiten des Buches fest und weiß nicht so genau, was er sagen soll - weil er nicht die richtigen Worte hierfür findet, weil Tony Danke nicht gerne hört, weil es irgendwie nicht genug ist.

"Ja", sagt er deshalb nur und lächelt so aufrichtig er kann.

Tony sieht ihn verdutzt an - und wenn er dabei vielleicht auch rot wird, so kann Steve das nicht genau sagen. Denn Tony ist so schnell wieder aus der Tür verschwunden, dass Steve einen Moment lang glaubt, er habe sich das alles nur eingebildet.

*

Es ist seltsam, wieder mit so vielen Menschen auf engem Raum zu leben, doch Steve gewöhnt sich überraschend schnell daran. Vielleicht liegt es daran, dass er - ähnlich wie Natasha und Clint - die letzten Jahre seines Lebens im Militär verbracht hat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Tonys Haus durchaus groß genug ist, sechs Superhelden mit extravaganten Macken zu beherbergen.

Selbst Tony - besonders dann wenn er schlaftrunken oder high von Koffein ist - stolpert immer wieder verwundert in eines seiner Teammitglieder, nur um sie mit zusammengekniffenen Augen zu mustern und lautlos die Lippen zu bewegen. "Was machst du denn hier?", scheint sein Blick zu fragen, doch dann schüttelt er den Kopf und geht weiter. (Steve ist sich in solchen Momenten nie ganz sicher, ob sich Tony erinnert hat, dass er neue Mitbewohner hat, oder ob es ihm schlichtweg egal ist.)

Bruce wirkt anfangs etwas nervös - wahrscheinlich wegen der teuren, zerbrechlichen Einrichtung - und geht den meisten aus dem Weg. Nur langsam wagt er sich öfter in die allgemein zugänglichen Bereiche des Hauses, setzt sich mit einem Kaffee an die Küchentheke oder verkriecht sich unauffällig ins Wohnzimmer zum Fernsehschauen (Gameshows, wie Steve mit einer Mischung aus Überraschung und Belustigung feststellt).

Natasha und Clint entdecken schon bald den riesigen Trainingsraum für sich, werfen Messer, schießen Pfeile und prügeln sich grün und blau. - Natürlich alles nur im Spaß. Wenn Steve gerade vom Joggen zurückkommt und ihnen eine Weile zusieht, rufen sie ihn fast immer zu sich, bis er mitmacht. Der Kampf mit Clint und vor allem Natasha ist eine ganz neue Erfahrung, denn die beiden besitzen eine unglaubliche Körperbeherrschung und sind schnell, blitzschnell und gewandt. Bereits nach einer Sitzung erkennt Steve, dass er einige Defizite hat, an denen er arbeiten muss.

Und Thor ... nun ja. Für Thor scheint noch immer alles den Reiz des Neuen zu haben, selbst nach mehreren Wochen Aufenthalt auf der Erde. Begeistert lässt er sich von Clint in "Zombie Fest 5" einweisen. Schon bald verbringen die beiden fast jede freie Sekunde Wii-schwingend im Wohnzimmer und enthaupten virtuelle Untote.

Alle paar Tage versammeln sie sich wie auf ein unausgesprochenes Stichwort in der Küche (Bruce kocht vorzügliche Pasta und Clints Cookies könnten jeden Backwettbewerb gewinnen) oder vor dem Fernseher und streiten sich darum, ob sie schon wieder Star Wars schauen sollen oder doch lieber Herr der Ringe.

Wie gesagt: Es ist seltsam, aber auf eine seltsame Weise wundervoll.

Steve genießt die freie Zeit mit den anderen genauso sehr wie ihre Einsätze, die geplanten und ungeplanten Video-Abende, das Gezanke um die letzten Tropfen Kaffee, die Explosionen, die manchmal aus Tonys Garage ertönen. Es erinnert ihn an die Howling Commandos (es erinnert ihn an Familie) und mehr denn je muss er an Bucky denken. Wie sie sich an kalten Nächten eine Wolldecke teilten, wie sie einander den Rücken frei hielten, wie sie zusammen über Dum Dums derbe Witze lachten. Wie Bucky gerne völlig vergaß, dass Steve inzwischen der Größere war, und ihm schamlos durch die blonden Haare wuschelte. Wie Bucky manchmal zu ihm hinübersah und seine Augen dabei diebisch funkelten. Genauso wie es Tonys Augen heute tun.

*

Es ist ein Dienstag Morgen, als Steve sich die Frage stellt. Kurz nachdem der Rest des Teams wieder in seine eigenen Ecken des Hauses verschwunden ist, und nur noch er und Tony am Frühstückstisch übrig sind.

Tony hat gerade seinen dritten Kaffee heruntergekippt und fängt langsam an wach zu werden. Er wirkt noch immer etwas benommen vor Müdigkeit, doch er erzählt ausschweifend und enthusiastisch von einem seiner Projekte, grinst, wackelt mit den Augenbrauen, lacht. Steve lacht mit, denn wenn Tony Stark gute Laune hat, kann man dem schwer entgehen. Dann landet Tonys Hand auf seinem Oberarm, eine harmlose Geste, die aber irgendwie nicht in den Kontext des Ganzen passt.

Steves Wahrnehmung setzt für einen kurzen Augenblick aus. Dieses Leuchten in Tonys Augen, das kennt er. Irgendwo her. Warum kommt es ihm so bekannt vor? Und warum wirkt es trotzdem so fehl am Platz?

"Ist etwas?"

"Ähm, nein", murmelt er und das Lächeln, das er als Antwort bekommt, ist zu vertraut, zu nah, zu ... etwas. Tony nimmt seine Hand weg, hinterlässt einen warmen, kaum spürbaren Abdruck auf Steves Haut und Steve blinzelt. Sein Kamerad redet ungerührt weiter und Steve nickt, doch in Gedanken rattert er alle Situationen ab, in denen er Tony jemals derartig hat lächeln sehen.

„Tony, du bringst den Captain in Verlegenheit.“

"Tony, wir fliegen nicht übers Wochenende auf die Fijis. Du hast zu tun!

Tony, nicht hier. Du weißt genau- Oh, hallo Captain!

Pepper. So hat Tony Pepper angesehen. Steves Mund wird augenblicklich papptrocken und er lächelt schwach, als Tony sich verabschiedet, um in der Werkstatt zu verschwinden.

Erst dann kommt die Frage.

*

"Flirtet er mit mir?", fragt er Natasha im Wohnzimmer, nachdem Tony für einen Firmentermin das Haus verlassen hat. Es gibt nicht viele, die er so etwas fragen würde oder könnte. Aber Natasha scheint sich mit Tony auszukennen, und sie ist eine Frau. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde sie bereits einmal Ziel seiner Annäherungsversuche. Mit Betonung auf ein Mal.

„Ach, ist es dir endlich aufgefallen?“ Natasha klingt alles andere als beeindruckt, während sie weiter in ihr Buch über Bonsai-Pflege vertieft ist.

"Bitte?" Steve blinzelt perplex, bevor er hinzufügt: „Und was heißt hier 'endlich'?“

Sie blättert weiter, lässt sich so viel Zeit noch den Abschnitt fertig zu lesen, bis sie das Buch unvermittelt zuklappt und ihn direkt ansieht. Steve unterdrückt den Impuls zurückzuweichen. Natashas volle Aufmerksamkeit zu haben kann einschüchternd auf manche wirken. „Stark ist schon seit Monaten hinter dir her. Oder glaubst du, er hat uns aus Herzensgüte alle bei sich einziehen lassen?“

„Ich – er ...“ Steve weiß nicht, was er darauf antworten soll. "Aber- ihr alle ..."

"Er kann nicht den Doughnut mit der Füllung haben, ohne die ganze Packung zu kaufen. Stark mag ein Egozentriker mit schlechten Manieren sein, aber das war selbst ihm klar." Als Steve sie noch immer unglaubwürdig ansieht und keinerlei Anstalten zu einer zusammenhängenden Antwort macht, verziehen sich ihre Mundwinkel zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. "Sieh es ein, Steve. Tony will etwas von dir."

Etwas ganz Bestimmtes, wie es aussieht.

Er schüttelt den Kopf, auch wenn die Wahrheit schon längst bei ihm angekommen ist. Zu viel macht auf einmal Sinn. Die Bücher. Das Übernachten. Die Berührungen, die zwar nicht unangebracht, aber auch nicht wirklich nötig sind. Das Lächeln, das Tony eigentlich für Pepper reserviert hat. Natasha hat leider absolut Recht.

Mit einem leisen resignierten Ächzen vergräbt er das Gesicht in den Händen. Er hat sich gerade erst an den Gedanken gewöhnt, mit Tony befreundet zu sein. Wie soll er dann damit umgehen, dass dieser offenbar an ihm interessiert ist? Seufzend blickt er von seinen Händen auf und bemerkt, dass er aufmerksam beobachtet wird.

„Und was soll ich jetzt tun?“, fragt er Natasha.

„Das bleibt dir überlassen. Du kannst darauf eingehen. Allerdings solltest du dir im Klaren sein, dass Stark eventuell nicht das gleiche will wie du. Er hat gerade eine Beziehung hinter sich und wir wissen alle, wie das ausging. Oder“, fügt sie mit einem Schulterzucken hinzu, „du kannst es ignorieren.“

„Ich kann das nicht einfach ignorieren! Tony ist mein Freund.“

„Warum nicht? Stark wird dich wohl kaum anspringen und selbst wenn, wirst du dich sicherlich wehren können, oder?“

Steve versucht sich nicht vorzustellen, wie es wäre von Tony „angesprungen“ zu werden – oder worin das enden könnte. Wärme steigt ihm ins Gesicht. „Das ist aber keine Lösung.“

„Keine Lösung zu was?“

Bruce steht mit einem dampfenden Kaffeebecher in der Wohnzimmertür und sieht sie beide leicht verwirrt an. Es ist fast drei Uhr nachmittags und drei Uhr nachmittags bedeutet Gameshow-Zeit für Bruce. Natasha wirft ihm die Fernbedienung entgegen.

„Eine Lösung zu Tonys Annäherungsversuchen“, erklärt sie mit einem kleinen, verschmitzten Lächeln. Steve stöhnt gequält auf und verkneift es sich, sein glühendes Gesicht erneut in seinen Händen zu verbergen.

„Oh. Ach so.“ Bruce nickte verständnisvoll und wirkt nicht im Geringsten beeindruckt oder überrascht. Er setzt sich neben Steve und Natasha, stellt seelenruhig den Becher ab, schiebt sich die Brille auf dem Nasenrücken zurecht. „Worin genau besteht denn das Problem?“

Gute Frage. Wo fängt man da an? Damit, dass Tony inzwischen sein bester Freund geworden ist? Dass er ein Mann ist? Dass Steve so gut wie keine Ahnung von all dem hat? All die Menschen, die mir etwas bedeutet haben, sind tot. Ich hatte nie die Gelegenheit, es zu lernen. Auf einmal trifft ihn die Erinnerung an Bucky wie ein Faustschlag. Was hätte er wohl dazu gesagt?

„Ihr versteht das nicht. Ich bin doch nicht einmal ...“ Wieder einmal ist der Drang groß, sich von allem zu distanzieren, das auch nur annähernd mit Homosexualität zu tun hat. Sowas macht man nicht. Sowas ist man nicht. Dann erinnert sich Steve daran, dass er jetzt im 21. Jahrhundert ist.

„Nicht einmal interessiert?“, schlägt Bruce vor.

„Sexuell aktiv?“, fragt Natasha so ausdruckslos, dass Steve erst einen Augenblick später klar wird, was sie da gesagt hat. Er sieht sie pikiert an, stammelt leise vor sich hin: „Ich meine, er ist ein guter Freund, aber ...“

Er klappt den Mund zu. Aber, ja. Die Idee, dass zwischen ihnen noch mehr sein könnte, ist ihm bisher nie gekommen. Tony ist so ... So. Überlebensgroß und glamourös und jemand, der nachts betrunken in seiner Werkstatt zusammenbricht, weil seine Freundin Schluss gemacht hat. Ganz zu schweigen von dem, was Tony sich daraus erhofft. Sex? Oder doch mehr? Unwillkürlich muss Steve an all die Klatschblätter denken, an Everheart, an Miss Potts.

Bruce scheint Steves Unsicherheit zu spüren, denn sein Tonfall wird eine Spur sanfter. „Vielleicht solltest du ihn darauf ansprechen?“

Doch Steve schüttelt einfach nur den Kopf. Versucht ein aufrichtiges Lächeln aufzusetzen, während er Natasha ihr Buch in die Hände drückt und für Bruce den Fernseher einschaltet. „Nein, wisst ihr was? Vergesst es. Das wird ohnehin nichts.“

Er zwingt sich, die beiden nicht anzusehen als er das Wohnzimmer verlässt.

*

Peppers Buch hat einen Ehrenplatz in Steves neuem Regal erhalten: zweites Regalbrett von oben, direkt neben Tolkiens gesammelten Werken. Manchmal nimmt Steve es heraus und blättert die Seiten durch, ohne wirklich darin zu lesen. Er kann nicht genau sagen, was ihn davon abhält. Es würde sich seltsam anfühlen - wie ein Schlafzimmer zu betreten, in das er nicht explizit hereingebeten wurde.

Die meiste Zeit erinnert ihn das Buch jedoch an Tony, seinen gehetzten Blick, das Tappen seiner Finger, und Steve fragt sich einmal mehr, woran die Beziehung mit Pepper wohl zerbrochen ist. Was passiert sein muss, damit Pepper Tony von sich gewiesen hat. (Was Tony getan haben muss, doch das ist eine Frage, die er selbst in seinen Gedanken nur leise stellt und gleich wieder verdrängt.)

"Was geht es mich an?", murmelt Steve vor sich hin und schüttelt, wie um sich selbst zu bestätigen, den Kopf. Es ist nicht seine Sache, wenn Tony untreu ist, solange er nur ein treuer Freund ist. Und es ist ja nicht so, als ob er auf Tonys freches Grinsen oder die zu langen Blicke eingehen möchte.

Nein. Steve ist ja nicht-

Er ist kein-

Er ist-

... er denkt an Buckys Lippen auf seinen und den Knoten in seiner Brust, weil er nicht wollte, dass Bucky jemals wieder aufhörte. Er denkt an das Gefühl von Hitze, die sich in seinem Unterleib angestaut hat, daran, wie sich Buckys störrische Haare unter seinen Fingerspitzen angefühlt haben. Tonys Haare würden sich bestimmt ähnlich anfühlen, so wie sie immer in alle Richtungen abstehen und ...

Steve klappt das Buch mit einer Endgültigkeit zu, die durch das leere Zimmer nachhallt und ihn selbst ein wenig erschreckt.

Nein. Tony ist sein Freund, nicht mehr und nicht weniger, und das ist auch gut so. Sie werden so weitermachen wie bisher, und falls Tony tatsächlich etwas versucht, wird Steve ihn höflich, aber bestimmt abweisen.

„Alles bleibt, wie es ist“, sagt Steve leise, aber bestimmt zu seinem Bücherregal.

Und wie jedes Mal stellt er „Stolz und Vorurteil“ ungelesen wieder zurück.

*

(Alles bleibt so, wie es ist.

Zumindest ist das der Plan.

Es ist so lange der Plan, bis ihm klar wird, dass ihm Tony nicht mehr aus dem Kopf geht.)

Vorurteil - Ende

Date: 2013-09-04 10:40 pm (UTC)
From: [identity profile] nessaniel.livejournal.com
HOW DARE YOU LET IT END ON SUCH A CLIFFHANGER DDDDx


Omg, was für eine groooooooooßartige Fanfic! Bombastisch ist alles, was ich dazu sagen kann! Du findest genau den richtigen Mix zwischen Spannung und Humor und die Beziehung der beiden ist so klasse! Steve versteht es nicht, und wie stur er ist und haaaaach, Stolz und Vorurteil ist eine tolle Metapher dafür und ich finds großartig, wie du das Motiv mit dem "Alle sagen Steve, was er von Tony zu halten hat", durchhältst, also mit Fury, Guererra-Gomez usw. Mich haut auch fasziniert, wie du genau dieses Motiv im zweiten Teil umgedreht hast mit Tasha und Bruce. Ganz großes Tennis! *v*
Ich steh normalerweise überhaupt nicht auf domestic avengers aber aww bei deinen Szenen wurde mir ganz warm ums Herz <33

Und ohhhh, die Telefonszene! *weint vor Freude* Die war soooo perfekt und so ein großartiges Abbild ihrer Beziehung (aka VÖLLIGEM ANEINANDER VORBEIRREDEN DAWWWW). Einfach nur toll!

Ich freu mich wie bekloppt auf den zweiten Teil, also hier, ich stell dir Kekse, Milch und Kaffee hin, kette dich an deinen Schreibtisch und DU SCHREIBST. LOS. SCHREIB! SCHREIBST DU SCHON?! =DDDD

Date: 2013-10-04 06:10 pm (UTC)
ext_96363: by me (AyaScythe ~ Reaper)
From: [identity profile] ayascythe.livejournal.com
Argh, endlich komme ich mal dazu, auf die Kommentare hier zu antworten.
1. DANKE für den lieben Kommentar. Freut mich, dass du deinen Spaß hattest, obwohl du Domestic Avengers nicht so magst. ;)
2. Ich würde mich ja gerne anketten lassen und nur noch von Milch und Keksen ernähren, aber leider lässt das mein RL und meine Muse im Moment nicht zu. :/ Es existieren bereits einige Seiten der Fortsetzung, aber ich kann leider nicht versprechen, wann die fertig gestellt werden.

Date: 2013-09-05 10:19 am (UTC)
From: [identity profile] cricri-72.livejournal.com


Ich kann meine Begeisterung gerade nicht so gut ausdrücken, bin eigentlich krank zuhause und mein Kopf ein großer Kürbis. Aber ich freue mich schon wie verrückt auf Teil 2.

Die beiden sind Dir wieder super gelungen - und nicht nur die beiden, alle "Nebenfiguren" haben auch ihre eigene, ganz individuelle Stimme. Inzwischen bin ich einigermaßen hinterher was das Ansehen der Filme betrifft, und kann deshalb noch viel besser würdigen, wie IC alle sind.

Steves POV ist klasse,

und Tony ist so ... So ;)

Date: 2013-10-04 06:12 pm (UTC)
ext_96363: by me (Avengers ~ Tony & Steve)
From: [identity profile] ayascythe.livejournal.com
Ja, Tony ist halt ... so. :) Freut mich wirklich, dass du Spaß beim Lesen hattest. Danke für den Kommentar!

Und es ist zwar einen Monat zu spät, aber gute Besserung. XD

Date: 2013-09-05 06:39 pm (UTC)
From: [identity profile] 3ngel.livejournal.com
*auch noch mal offiziell einen Kommentar hinterlässt*

du weißt ja, dass ich sowieso alles liebe, was du schreibst, aber ich mag es vor allem wenn du Tony/Steve schreibst. Ich find du hast immer ein super Gefühl für die beiden Charaktere, vor allem Tony, wie du in der letzten BB fic bewiesen hast. Hier schreibst du aus Steves Sicht und es ist wunderbar.
Ich mag das ganze Beziehungswirrwarr und vor allem, dass man schon früh sehen kann, was in Tonys Kopf vorgeht und der Leser WEIß es, aber Steve eben noch nicht.

hach ja, und überhaupt, diese leichte Homophobie, die da ist, nicht weil Steve wirklich homophob ist, sondern einfach aufgrund seiner Erfahrungen und der Zeit aus der er kommt. Das ist einfach immer toll zu sehen, wie das ganze aufeinander prallt.

Ich freu mich drauf wenn der zweite Teil dann komplett ist :D hehe

Date: 2013-10-04 06:13 pm (UTC)
ext_96363: by me (AyaScythe ~ Reaper)
From: [identity profile] ayascythe.livejournal.com
Ja ja, WENN der zweite Teil dann mal umgeschrieben und komplett ist .... Im Moment habe ich das Gefühl, das wird ein Hiatus im Sinne von Sherlock ... XD

Date: 2013-10-04 07:28 pm (UTC)
From: [identity profile] 3ngel.livejournal.com
Wag es dich! xD

Ich kann dich gern treten wenn es hilft :D

Date: 2013-09-05 07:20 pm (UTC)
From: [identity profile] baggeli.livejournal.com
Ich bin weiß Gott kein Slasher, aber ich will verdammt nochmal wissen, wie es weitergeht!
Sehr rund, fesselnd, klar und schön geschrieben. Man will nicht aufhören zu lesen, hat alles gut vor Augen. Will damit sagen: dein Stil und deine Charakterisierungen gefallen mir sehr gut!
Supi und hau rein, wir warten auf den nächsten Part! :D

Date: 2013-10-04 06:20 pm (UTC)
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From: [identity profile] ayascythe.livejournal.com
Kein Slasher aber ein Tatort-Icon? ;) Ich guck das ja nicht, aber mir wurde gesagt, dass das sehr viel Slash-Potential hat.

Vielen lieben Dank für den Kommentar. Es freut mich immer total, wenn Leute trotz irgendwelcher Vorbehalte (kennen das Fandom nicht, mögen kein Slash oder das Genre) Spaß an meiner Story haben. :D

Ich kann leider noch nicht sagen, wann der nächste Teil fertig wird, aber ich gebe mir Mühe.

Date: 2013-09-10 07:06 pm (UTC)
From: [identity profile] aislingde.livejournal.com
Boah, das war toll!

Tonys Stimme hast du perfekt getroffen und Steves Reaktion darauf ist zu verständlich.

Und bitte, bitte sag mir, dass du eine Fortsetzung geplant hast!

Date: 2013-10-04 06:21 pm (UTC)
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From: [identity profile] ayascythe.livejournal.com
Danke! :D Freut mich, wenn es dir gefallen hat.

Eine Fortsetzung ist geplant - wenn alles hinhaut noch ein weiterer Teil in ähnlicher Länge - allerdings kann ich leider noch nicht sagen, bis wann ich das fertig kriege. Mein RL ist im Moment sehr chaotisch und ich habe ja schon zum Beantworten der Kommentare hier 1 Monat gebraucht. XD

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